Wechsel auf der Brücke
Als Zeichen der Dankbarkeit für seinen langjärigen Einsatz erhielt der scheidende Dirigent einen goldenen Taktstock
Am Samstagabend veranstaltete der Musikverein "Seemannskapelle" Hillmicke in der gut besuchten Aula des Konrad-Adenauer-Schulzentrums Wenden sein traditionelles Jahreskonzert, das gleichzeitig das Ende einer Ära markierte. Denn nach 22 Jahren war es zum letzten Mal Peter Stracke, der das Konzert am Dirigentenpult eröffnete
Das Orchester begann den Konzertabend, der unter dem Motto "Rocking over the Seas" stand, mit der "Festive Ouverture" von Dimitri Schostakowitsch, gefolgt von Carl Latanns "Admiral-Stosch-Marsch". Letzterer befindet sich auch auf einer eigenen Marsch-CD des Vereins. Mit dem Stück "Innuendo" der britischen Band "Queen" ging es rockig weiter. Der Song stammt aus dem letzten Album der Gruppe, welches noch zu Lebzeiten Freddie Mercurys produziert wurde.
Bei Philip Sparks Komposition "Manhattan", welche aus zwei Sätzen besteht, konnte der designierte neue Dirigent, Stephan Reising, mit einem Trompetensolo sein großes musikalisches Können beweisen. Der gebürtige Attendorner, der bereits im Alter von sieben Jahren Trompetenunterricht erhielt, studierte an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf.
Ehe sich der Musikverein mit dem Marsch "The Liberty Bell" vom US-amerikanischen Militärkomponisten John Philip Sousa in die Pause verabschiedete, übergab Dirigent Peter Stracke nach nunmehr 22 Jahren den Taktstock an Stephan Reising. Als Zeichen der großen Dankbarkeit und Anerkennung überreichte Vorsitzender Michael Sauer dem scheidenden Dirigenten einen goldenen Taktstock. Den emotionalen Höhepunkt der Taktstockübergabe bildete das Überraschungsständchen "Tränen lügen nicht". Stracke geht dem Verein jedoch nicht verloren. Er wird fortan das Tuba-Register verstärken.
Der zweite Teil begann mit dem Stück "Rockin' a new Century". Mit dem Konzertmarsch "Mit vollen Segeln" des Österreichers Klaus Strobl ging es beschwingt weiter. Das energiegeladene Medley "The Blues Brothers Revue" hingegen widmete sich den bekannten Titeln der Kultformation.
Es folgte eine Fantasie britischer Seemannslieder, welche 1905 von Sir Henry Wood anlässlich der 100-Jahr-Feier der Schlacht von Tragfalgar zusammengestellt wurde. Der Verein beschloss das unterhaltsame und anspruchsvolle Konzertprogramm mit der Hymne "Jerusalem" des englischen Komponisten Sir Hubert Parry und Rod Stewards "Sailing" aud dem Jahre 1975.